Bienenhaltung, ein neuer Produktionszweig
Wenn das Wetter hilft, kann die Honigernte grosszügig ausfallen: Eine durchschnittliche Jahresernte beträgt ungefähr 20 kg pro Bienenvolk.
Die Honigerträge können jedoch sehr stark schwanken, von fast 0 bis mehr als 40 kg. Im Direktverkauf oder auf den Märkten verkaufen sich 500 g Honig zwischen 12 und 15 Franken. Die Preise pro kg bei Verkauf an Grossisten und Wiederverkäufer können zwischen 14 und 18 Franken pro kg variieren. Vergessen wir nicht, dass der Beitrag der Honigbienen (zusätzlich zur Arbeit von allen Wildbienen) für die Schweizer Landwirtschaft auf mehr als 400 Millionen Franken geschätzt wird (man spricht z. B. von einem Betrag von 150 bis 400 Franken pro Hektar für Obstkulturen). Der Mehrertrag einer Hektare Raps mit Bienenvölkern am Rand der Parzelle ist schwierig zu messen, gewisse Publikationen sprechen von 10 bis sogar 30% Mehrertrag, das heisst ein bis zu 1‘000 kg höherer Ernteertrag.
© Boris Smokrovic
Der Imker ist mit zahlreichen Problemen konfrontiert: Krankheiten, Parasiten, Raubtiere, geringe Pflanzendiversität oder negative Auswirkungen von Pestiziden. Dies macht die Imkerei sehr interessant, jedoch anspruchsvoll. Imkerinnen und Imker müssen ihre Arbeit gewissenhaft ausführen und über ein hervorragendes Fachwissen verfügen. Wegen regelmässigem Verlust von Bienenvölkern erfordert die Bienenhaltung sehr gute Grundkenntnisse und langjährige Erfahrung. Grangeneuve hat in enger Zusammenarbeit mit dem Verband Freiburgischer Bienenzüchter (VFB) das Modul „Imkerei“ im Rahmen der landwirtschaftlichen Betriebsleiterausbildung, auf die Beine gestellt. Die erste diesjährige Ausbildung in Französisch ist bei den Landwirten und den Imkern auf ein sehr positives Echo gestossen.
Apisuisse ist der Dachverband der schweizerischen Bienenzüchtervereine. Er vertritt die Interessen von ungefähr 19’000 Imkerinnen und Imkern, welche im Durchschnitt 10 Völker halten. Wieso nicht auch Sie? Bienen zu halten ist derzeit sehr beliebt und verdient Anerkennung. Es empfiehlt sich klein anzufangen, mit ein bis zwei Völkern, und einen anerkannten Grundkurs zu besuchen. Danach steht einer erfolgreichen und vielversprechenden Entwicklung nichts mehr im Wege. Mit seinem Schulbienenhaus, welches kürzlich renoviert und modernisiert wurde, hat Grangeneuve ein Lern und Demonstrationsmittel, welches den Bedürfnissen und Ansprüchen entspricht. Nebst Honig und Wachsproduktion, Testen von jungen Zuchtköniginnen und alternativen Bekämpfungsmethoden gegen den Varroa-Befall (z. B. durch alternierendes Erwärmen der Waben), steht das Schulbienenhaus für Betriebs oder Schulbesuche, sowie sämtlichen Imkervereinen des Kantons für Grund und Weiterbildung oder anderen Interaktionen zwischen Landwirten und Imkern zur Verfügung.
Eric Dorthe & Olivier Pittet