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Anbau von Körnerleguminosen für die menschliche Ernährung

21. März 2025

Der Anbau von Körnerleguminosen für die menschliche Ernährung ist in der Schweiz nur schwach verbreitet. Aufgrund der steigenden Nachfrage und agronomischen Vorteilen kann der Anbau jedoch in Zukunft immer interessanter werden.

In der Schweiz liegen Körnerleguminosen wie Eiweisserbsen, Ackerbohnen, Soja, Lupinen und Linsen mit einer Anbaufläche von 4’769 Hektaren (2024) bei nur einem Bruchteil der Fläche, die beispielsweise für Brotgetreide verwendet wird (Anbaufläche Getreide 2024: 78’634 ha). Zudem dient nur rund ein Drittel davon für die menschliche Ernährung.

Aufgrund der Zunahme der Inlandproduktion und der parallel dazu
steigenden Importmenge, wird ersichtlich, dass das Interesse der Schweizer Bevölkerung an diesen Nahrungsmitteln zunimmt. Die Importmenge von Körnerleguminosen für die menschliche Ernährung stieg von 2013 mit rund 6’000 t auf rund 9’000 t im Jahr 2023 (swissgranum, Agristat 2024).

Ein agronomischer Vorteil des Anbaus von Körnerleguminosen ist, dass Leguminosen in der Lage sind, Stickstoff aus der Luft zu binden. Sie benötigen aus diesem Grund keine zusätzliche Stickstoffdüngung und der fixierte Stickstoff ist teilweise für die Folgekultur verfügbar. Die Stickstoffdüngung in der Folgekultur kann somit leicht reduziert werden. Die meisten Leguminosen sind ausserdem trockenheitstolerant und bilden ein ausgeprägtes Wurzelwerk, das den Boden lockert und das Bodenleben fördert. Technisch gesehen ist die Unkrautbekämpfung eine Herausforderung des Anbaus, wobei dieses Problem durch den Mischanbau mit Getreide deutlich reduziert werden kann. Der Mischanbau reduziert durch die Stützfunktion des Getreides ausserdem das Risiko von Lagerausfällen. Der grösste Optimierungsbedarf beim Anbau von Körnerleguminosen liegt bei dem ungenügend aufgebauten Markt und dem fehlenden Zollschutz. Es fehlt an Abnehmern, wodurch im Moment die Ernte oft auf dem Hof direkt vermarktet wird.

Für den Anbau von Körnerleguminosen erhalten Produzentinnen und Produzenten Einzelkulturbeiträge von CHF 1’000.- pro Hektare und Jahr. Zusätzlich wird im Rahmen des kantonalen Klimaplans im Kanton Freiburg für den Anbau von Körnerleguminosen zur menschlichen Ernährung ein Beitrag von CHF 400.- pro Hektare und Jahr bezahlt. Mit dieser Massnahme soll die Produktion von Körnerleguminosen und die Nutzung der Ackerflächen für Nahrungsmittel zur menschlichen Ernährung gefördert werden. Ziel ist es, die wachsende Nachfrage zunehmend durch die inländische Produktion zu decken.


Alessia Schorro

Quelle :  Grangeneuve