Verbuschung der Alpen: Grünerle
Die rückläufigen Viehbestände auf den Alpen haben in einigen Regionen zur Verbuschung der Weiden beigetragen. Die Verbuschung wiederum verringert die Produktivität und Artenvielfalt auf den Weiden.
Die Bekämpfung der Grünerle (Alnus viridis) auf den Alpen ist von grösster Bedeutung, um den Futternutzen des Graslands im Sömmerungsgebiet nicht zu verlieren. Grünerlen besiedeln auf natürliche Weise Bäche, Gräben und Lawinenrinnen. Sie besiedeln aber auch andere Flächen, bevorzugt feuchte, nach Norden ausgerichtete Gebiete mit saurem Boden.

Mit ihren liegenden Zweigen und dichten Blättern lassen die Erlen kein Licht durch und die Futterpflanzen verschwinden.
Quelle: www.patura-alpina.ch
Ihr schnelles Wachstum ist zum einen auf ihr Wurzelsystem zurückzuführen, das wie bei den Leguminosen in der Lage ist, Stickstoff aus der Luft aufzunehmen. Zum anderen sind es die winzigen und leichten Samen, die vom Wind verbreitet werden. Unter den Erlen wird der Boden sehr stickstoffreich. Nitrophile Arten, die für die Landwirtschaft und die Biodiversität uninteressant sind, können sich so verbreiten.
Es ist einfacher, junge Grünerlen zu bekämpfen. Durch Mähen, Erhöhung des Weidedrucks und mechanische und/oder chemische Bekämpfung des Wiederaustriebs (Einzelstockbehandlung mit den Wirkstoffen Triclopyr+ Fluroxyoyr) kann die Situation verbessert werden.
Wenn sich die Erlen gut etabliert haben, dauert die Bekämpfung mehrere Jahre. Die mechanische Bekämpfung mit Kettensägen allein führt nicht zu den besten Ergebnissen und ist sehr arbeitsintensiv. Der Einsatz von robusten Schaf- und Ziegenarten eignet sich besser, um die Blätter zu fressen, die Äste zu entrinden und die jungen Triebe zu zerstampfen, was das Wachstum der Erlen stark hemmt. Färsen generell oder robuste Rassen fressen weniger Blätter, verursachen aber einen höheren Weidedruck.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass man schnell reagieren muss, wenn die Grünerle beginnt, eine Alp zu besiedeln, um die Invasion so weit wie möglich einzudämmen.
Für weitere Informationen bitten wir Sie, hier zu clicken.
Céline Magnin