Reduzierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln – mehr als zehn Jahre Versuche im Lehrobstgarten von Grangeneuve
Ausreichend Obst von guter Qualität und mit guter Haltbarkeit zu produzieren und gleichzeitig den Einsatz synthetischer Pflanzenschutzmittel zu reduzieren, war das Ziel der Versuche die zwischen 2013 und 2025 im Lehrobstgarten von Grangeneuve durchgeführt wurden.
Zu diesem Zweck wurde eine Strategie zum biologischen Schutz vor Schädlingen und Krankheiten von Obstbäumen getestet. Es wurden weder Insektizide noch Herbizide eingesetzt. Das Unkraut wurde mechanisch bekämpft. Synthetische Fungizide wurden durch im Bio-Landbau zugelassene Produkte ersetzt und durch Pflanzenstärkungsmittel ergänzt, welche die natürliche Abwehr der Pflanzen förderten. Darüber hinaus wurden innerhalb und am Rande des Obstgartens Blumenwiesen und Gründüngung ausgesät.
Die Ernährung der Bäume basierte auf organischen Düngemitteln: Kompost, Komposttee, Biorga und fragmentiertes Zweigholz (FZH). Insgesamt wurden pro Jahr durchschnittlich 12 bis 15 Behandlungen durchgeführt.
© Grangeneuve
Die Bruttoerträge an Äpfeln und Birnen sind in den Versuchsjahren zwar nicht zurückgegangen, der Anteil der Früchte erster Wahl lag jedoch unter 50 %. Nach einigen Monaten beliefen sich die Lagerverluste aufgrund von Lagerkrankheiten bei den empfindlichsten Sorten wie beispielsweise Ariwa, auf bis zu 30 %. Zu beachten ist, dass diese Strategie durch einen regelmässigen und ausreichenden Schnitt ergänzt werden muss, damit Licht in das Innere der Bäume eindringen kann und die Früchte besser reifen können. Zudem muss die Strategie mit dem Anbau von schorfresistenten Sorten einhergehen. Allerdings stellen Lagerkrankheiten und Schäden durch Schädlinge wie Blattläuse nach wie vor grosse Herausforderungen im Obstbau dar, welche oft nur durch den Einsatz synthetischer Pflanzenschutzmittel bewältigt werden können.
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