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Hofdünger im Winter: Risiken erkennen, Verluste vermeiden

05. Dezember 2025
Kurz und knapp: Aus pflanzenbaulicher Sicht lohnt es sich nicht, Hofdünger kurz vor oder während des Winters auszubringen. Der pflanzenverfügbare Stickstoff geht grösstenteils durch Auswaschung verloren, sodass er nicht zur Ertragsbildung beitragen kann. Dadurch wird die Umwelt unnötig belastet. Die Realität der vorhandenen Lagerkapazitäten sieht jedoch oft anders aus. Wenn Hofdünger zur Lagerleerung ausgebracht werden müssen, dann am besten auf Grünland.

Wegleitung beachten
Zudem muss beachtet werden, ob die Bedingungen für die Ausbringung von Hofdünger überhaupt gegeben sind. Eine Hilfe dazu ist das Datenblatt «Hofdünger im Winter», hier finden Sie die Datei: hofduenger2023.pdf

Ist der Boden schneebedeckt, gefroren oder wassergesättigt? Stehen starke Niederschläge an oder ist der Boden unbedeckt bzw. brach? Wenn eine dieser Fragen mit «JA» beantwortet werden muss, ist eine Güllegabe untersagt.

Quelle: Grangeneuve

Grünland bevorzugen 
Mehrjähriges Grünland kann überschüssigen Stickstoff am besten durch seine ständige Vegetation und sein dichtes Wurzelwerk sichern. Für späte Güllegaben ist Grünland daher immer zu favorisieren. Ackerkulturen nehmen im Herbst kaum noch Stickstoff auf. Winterweizen und Wintergerste nehmen je nach Ansaatzeitpunkt und Entwicklung rund 20 kg N / ha auf. In der Regel reicht der  natürlich im Boden vorliegende Stickstoff aus, um diesen Bedarf zu decken, sodass keine zusätzliche Düngung im Herbst  nötig ist. Eine Güllegabe kann sich hingegen lohnen, wenn grössere Mengen Stroh  eingearbeitet werden (Körnermais / Getreidestroh), um die Zersetzung zu fördern und eine Stickstoff-Blockade zu vermeiden. Aus eigenem

Antrieb hohe Stickstoffeffizenz anstreben 
In der Schweiz spielt Hofdünger eine zentrale Rolle und liefert rund 70 % des im Pflanzenbau eingesetzten Stickstoffs. Ein effizienter Einsatz ist entscheidend, denn er steigert den Ertrag, schont das Portemonnaie und schützt die Umwelt. Hofdünger sollten ab Beginn der Vegetation ausgebracht werden. Zum Zeitpunkt der Maissaat bzw. nach dem ersten Schnitt vom Grünland sollten die Lager vollständig geleert sein. Bis zum Herbst müssen die Lager immer wieder geleert werden, um  nicht im Oktober plötzlich mit grossen Mengen an Hofdünger konfrontiert zu sein. Der eingesetzte Stickstoff soll in die Pflanzen gelangen. Wenn er diesen Weg nicht findet, gelangt er als Nitrat ins Grundwasser, als Lachgas (starke Klimawirkung) in die Athmosphäre oder als Ammoniak (Überdüngung / Feinstaub) in die Umwelt.  Die Herstellung von mineralischem Stickstoffdünger ist extrem energieintensiv und belastet die CO2-Bilanz von Schweizer Landwirtschaftsbetrieben stark. Durch den gezielten Einsatz von Hofdünger können wesentliche Mengen an mineralischem Stickstoffdünger eingespart werden. 

Beachten Sie den Wert des Hofdüngers bei Ihrer Düngungsplanung oder kontaktieren Sie uns, wenn Sie Ihre Situation gerne genauer unter die Lupe nehmen möchten. 
 
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